Exumas: Ein Inselparadies in unendlich Weitem, türkisfarbenem Wasser.
Die Bahamas sind die Heimat atemberaubender rosa Sandstrände, türkisen Wassers, aufregender Schnorchel-Spots und Tauchmöglichkeiten und der weltberühmten schwimmenden Schweine von Exuma. Vor allem aber sind die Bahamas ein Paradies für Segler. Als „Greenhorns“ was das Segeln betrifft wussten wir wenig darüber, was uns auf der einwöchigen Reise mit der The Moorings Yacht zu den Exuma Cays erwarten würde. Wie wird die Übernachtung auf einem Boot sein? Wie seefest sind wir und wie wohl werden wir uns inmitten des weiten türkisen und blauen Meeres fühlen? Das, was wir gefunden haben, hat uns eine Tür zu einer neuen Urlaubswelt eröffnet, die uns begeistert hat und zu der wir in Zukunft immer wieder zurückkehren werden. Für uns ist Segelurlaub die Antwort, wenn man wahre Freiheit entdecken möchte.
Von Nassau zu den Exuma Cays
Zweifellos bieten die Bahamas einige der schönsten Segelreviere der Welt. Wir starten unsere Segelreise in Nassau, wo wir uns mit unserem schwimmenden Zuhause für die nächste Woche, der The Moorings 4500L Yacht vertraut machen. Unser hochmoderner Katamaran bietet Platz für bis zu 11 Gäste und hat vier Kabinen, die über ein großzügiges Bett und jeweils ein eigenes Badezimmer verfügen. Indoor befindet sich ein Salon mit elegantem Essplatz und gut ausgestatteter Küche, der sich bei Bedarf zu einer Schlafmöglichkeit für zwei Personen umbauen lässt. Vom Indoor-Bereich gelangt man durch große Schiebetüren, die viel Licht ins Innere der Segelyacht hereinlassen, nach draußen zum großen, gepolsterten Aft Cockpit und zum eigenen Barbecue-Griller.
Ein zusätzliches Plus an Unabhängigkeit von Marinas bietet die eigene Salzwasseraufbereitungsanlage, die für unbegrenzt sauberes Wasser an Bord sorgt. Damit haben wir den Luxus, nach dem morgendlichen Sprung ins glasklare Wasser genüsslich eine Dusche auf dem Katamaran zu nehmen, ohne uns zu sorgen, für wieviele Shower bzw. wieviel Personen “in Salzkruste” das Wasser ausreichen wird.
Bevor wir in See stechen, grooven wir uns zuerst einmal mit einem Frühstück an Bord auf den Lebensstil der Bahamaer ein. Auf den Bahamas gilt das Prinzip Schweigen ist silber und Reden ist gold. Und so bekommen wir von einer überaus gastfreundlichen Bahamaerin auf unsere Frage nach Frühstücksmöglichkeiten kurzer Hand ein tolles landestypisches Frühstück aus Yellow Grits und Tuna Salad sowie Chicken Sousse und Johnny Cake (love it!) zubereitet.
Highbourne Cay und Warderick Wells Cay
Higbourne Cay verfügt über eine sehr schöne, gepflegte Marina, in der wir für unsere erste Nacht in den Cays bleiben. Die Exuma Cays sind eine Reihe kleiner Inseln und Buchten rund um Exuma, die neben ihren makellosen Stränden und dem kristallklaren, türkisen Meer auch für die ausgedehnten Riffe bekannt sind und als eines der Top-Segelziele gelten. Highbourne Cay lässt sich wunderbar mit Fahrrädern erkunden, die den Besuchern des Cays kostenlos zur Verfügung stehen. So gelangt man leicht zu dem außergewöhnlichen, lang gestreckten, beinahe unberührten Naturstrand von Highbourne. Menschenleer – Meeresrauschen – das ist der wahre Luxus dieser Art zu reisen.
Unter Wasser ist es auch ein Hai-bourne Cay: Viele Ammenhaie sind fixe Inselbewohner und können zu jeder Zeit gesichtet werden. Aber auch Riffhaie und Bullenhaie drehen hier regelmäßig ihre Runden. Wir hatten gleich bei unserem ersten Schnorchelgang zwei beeindruckende “Bull sharks” vor uns im 1,5 Meter tiefen Wasser. Ein unglaubliches Erlebnis, das den Pulsschlag und Adrenalinspiegel in die Höhe getrieben hat!
Von Highbourne Cay setzen wir unsere Fahrt zu einem besonders geschützten Naturparadies fort, dem Exuma Cay Land & Sea Park mit seinem Headquarter auf Waderick Wells Cay. Wir ankern in einer traumhaft türkisen Lagune und erkunden zunächst beim Schnorcheln die gesunde und fischreiche Unterwasserwelt des Nationalparks. Der 1958 gegründete Exuma Cays Land and Sea Park hat als erster Land- und Meerespark der Welt wesentlich zur Entwicklung von Meeresschutzgebieten auf der ganzen Welt beigetragen.
In Waderick Wells Cay sorgen die Ranger dafür, dass das erfolgreiche Konzept zur Erhaltung der Ressourcen und Fischbestände fortgesetzt wird. Im Wasser tümmeln sich unter anderen Ammen- und Zitronenhaie, Schildkröten, Zackenbarsche, Stachel- und Adlerrochen. Aber auch an Land läuft uns ein exotischer Nager über den Weg, das Bahamas-Hutia, das zu den gefährdeten Tierarten zählt und nur mehr hier auf den Exumas lebt. Einen herrlichen Panoramablick auf den Nationalpark hat man vom höchsten Berg von Waderick Wells Cay, dem Booboo Hill, aus, der sich wunderschön z.B. bei Sonnenaufgang über eine leichte, kurze Wanderung besteigen lässt.
1001 Sterne bei Nacht
Unvergesslich bleibt die erste Nacht, die man auf dem Segelboot beim freien Ankern im Meer verbringt. Fernab vom Licht der Küste, strahlen am dunklen Nachthimmel über den Bahamas auch die schwächeren Sterne hell und es offenbart sich ein unglaubliches Lichtermeer über uns. Bei diesem Blick in das Universum erinnern wir uns daran, uns selbst als Teil eines großen Ganzens zu sehen und nicht alle Alltagsprobleme so wichtig zu nehmen. Dieses Bewusstsein wollen wir unbedingt mit nach Hause nehmen.
Unser Lieblingsplatz zum Sterne beobachten an Bord ist die erhöhte Outdoor-Lounge ganz oben auf unserem Katamaran, von der aus wir unverstellt hinauf zum karibischen Sternenhimmel blicken können. Es ist geradezu kitschig, aber deswegen nicht weniger friedlich und wunderschön.
Aquarium bei O`Brien`s Cay
Auf dem Weg nach Cambridge Cay machen wir für ein absolutes Highlight bei O`Brien`s Cay halt. Einen Schnorchelgang beim sogenannten Aquarium bei O`Brien`s Cay sollte man keinesfalls auslassen. Hier gilt Nomen est Omen. Auch wenn das Riff eher klein ist, sind wir im Wasser sofort von Hunderten bunter und neugieriger Fische umgeben. Wie in einem Aquarium sind wir ab dem Sprung von unserem Dinghi (das kleine Beiboot der Segelyacht) mitten unter ihnen und sie kommen uns so nahe, dass sie uns von allen Seiten umschwirren und beinahe berühren. Es gibt hier Ankerbojen, um das Dinghi festzumachen. Bei uns hat unser Kapitän Altario wie immer alles bestens im Griff und er bringt uns direkt zum Schnorchelspot. Wir haben auch unser Stand Up Paddle Board mitgenommen, das uns hier bei unseren Schnorchelpausen gute Dienste zum Ausruhen erweist.
Staniel Cay in Bildern:
Schnorcheln, Tauchen, SUP beim Segelurlaub
Für uns haben die aufregendsten Momente, die wir auf unserer Segelreise erlebt haben, im und unter Wasser stattgefunden. Nach einer Woche auf der Yacht hat für unsere Verwandlung zu Aquaman und Aquawoman nicht mehr viel gefehlt. Es gibt wohl kaum eine bessere Möglichkeit, in absoluter Freiheit die Meereswelt zu entdecken, als auf dem Segelboot. Segeln bietet die Erfahrung, Gebiete zu erkunden, die wir bei einem Strandurlaub nicht zu Gesicht bekommen würden. Wer keine eigene Tauchausrüstung besitzt oder diese schlichtweg nicht den weiten Weg einfliegen möchte, kann über The Moorings Tauchausstattung und andere Wassersportartikel, wie ein Stand Up Paddleboard, für die Segelyacht im Vorhinein bestellen.
Norman`s Cay und die Sache mit dem schiefgelaufenen Drogenschmuggel
Ein besonderes Schnorchelerlebnis bei einem Flugzeugwrack hat uns bei Norman`s Cay erwartet. Das gesunkene Flugzeug erzählt eine spannende Geschichte von einem missglückten Drogenschmuggel des Medellín-Kartell rund um Pablo Escobar, das sich in den 70er und 80er Jahren Norman`s Cay als Zwischenstopp für die Lieferungen in die USA bedient hat. Man erzählt, dass das Flugzeug Kokain transportierte, als es 1980 kurz vor der Landebahn landete und auf einer Sandbank am südlichen Ende von Norman’s Cay zum Liegen kam.
Das versunkene Wrack der Curtis C-46 ist heute eine Art künstliches Riff, das Lebensraum für verschiedene Fische und Meereslebewesen geworden ist. Das Flugzeug befindet sich, abhängig von den Gezeiten, in relativ seichtem Wasser, sodass man nicht unbedingt tauchen muss, sondern es auch für Schnorchler ein toller, leicht zugänglicher Spot ist. Nicht unterschätzen sollte man aber die Strömung, die bei uns recht stark war und schnell wechseln kann. Gerade bei besonders seichtem Wasserstand ist daher gewisse Vorsicht geboten, um nicht gegen scharfe Kanten des alten Flugzeugs gespült zu werden.
Shroud Cay`s wunderschöne Mangroven
Ein geradezu magischer Ort ist das unbewohnte Shroud Cay und seine Mangrovenkanäle, durch die man mit dem Dinghi oder dem Kajak fahren kann. Wir ankern vor der Küste und erkunden auf dem Dinghi den seichten Mangrovenwald. Mangroven sind erstaunliche Ökosysteme, die Wasser reinigen und Schutz für eine Vielzahl von Lebewesen bieten. Die Mangroven auf Shroud Cay sind die Geburtsstätte und das zu Hause für die erste Lebenszeit für Conch, Hummer, Meeresschildkröten, Vögel und eine Vielzahl von Fischen.
Am Ende der Mangrovenkanäle kommt man zu der kleinen Strandhalbinsel Driftwood Beach, ein Ort, der für seine besonders reißenden Strömungen bekannt ist. Wir springen auf der einen Seite der Landzunge ins Wasser und lassen uns von der Strömung unaufhaltsam auf die andere Seite in das aquamarine Meer spülen. Ein tolles Schauspiel, das sich die Natur hier ausgedacht hat.
Rachel’s Bubble Bath auf Compass Cay
Eine Wanderung auf Compass Cay macht man am besten bei Hochwasser (bei uns ging sich das leider nicht aus). Am Ende der kurzen Wanderung wartet ein Bad in „Rachel’s Bubble Bath“. Bei Hochwasser (und Ostwind) schwappen die Wellen über die schmale Felswand, die die Nordspitze von Compass Cay mit dem Rest der Insel verbindet. Das Luft-Wasser-Gemisch blubbert dann in den natürlichen Pool. Auch ohne der Bubbles hat es uns dort aber sehr gut gefallen.
Segeln in Zeiten von Corona und zweieinhalb Jahre nach Hurrican Dorian
Die Bahamas haben keine einfachen Zeiten hinter sich. Wir haben nicht vergessen, wie im Jahr 2019 der zerstörerische Hurrican Dorian die Bahamas mit seinem ganzen Unheil getroffen hat. Rund zweieinhalb Jahre nach dieser Tragödie und nach der großen, coronabedingten Reiseflaute erwarten die Bahamaer all jene, die die Bahamas bereisen möchten, aber wie eh und je mit offenen Armen. Tatsächlich sind viele Menschen insbesondere aufgrund der Covid-Krise, ob Taxifahrerin, Marktstandbesitzer oder Restaurantbetreiberin auf Touristen angewiesen, um ihre Lebensgrundlage wieder aufzubauen. Die Freude und Dankbarkeit der Einheimischen, wieder Touristen im Land begrüßen zu können, bekommt man hier überall zu spüren.
Sorgenfrei Reisen mit Skipper
Für Segel-Neulinge wie uns ist es unverzichtbar, die Reise mit einem professionellen Skipper zu machen. Wir hatten mit unserem Bahamian Captain Althario den Besten, den man sich wünschen kann. Meine anfängliche Ängstlichkeit löste sich durch die Sicherheit und Erfahrung unseres Skippers schnell in Luft auf und ich konnte die Zeit auf der Segelyacht entspannt genießen. Aber auch unabhängig von den eigenen Segelkenntnissen liegt ein weiterer Vorteil darin, dass der Skipper nicht nur regionales Wissen über das Segelgebiet und die Wetterverhältnisse hat, sondern als Local auch die besten Geheimtipps für einsame Ankerplätze und lebendige Schnorchel-Spots kennt.
Segelurlaub auf den Bahamas nur etwas für die ganz große Reisekasse?
Wenn wir von Segelyachten und Karibik hören, dann haben wir schnell Bilder von Promis und Oligarchen im Kopf, die von den Paparazzis auf ihren Luxuslinern abgelichtet werden. Ist eine Segelreise auf den Bahamas wirklich nur etwas für die ganz große Reisekasse? Keine Frage, eine private Woche auf einer Segelyacht ist kein Last-Minute-Schnäppchen und die Preise variieren nach Saison. Jedoch verfügen die Yachten über mehrere Kabinen und so lassen sich die Kosten auf mehrere Mitreisenden aufteilen. Die Kosten für eine Woche auf einem Yachtcharter von The Moorings sind im Juli etwa vergleichbar mit denen für eine Woche in einer gehobenen Hotelkategorie für eine vierköpfige Familie.
Wer gerne wegen des Meeres und der Farben der Unterwasserwelt Urlaub auf den Malediven macht, sollte unbedingt über einen Segelurlaub in den Exuma Cays nachdenken: Die Schönheit der Inseln und das Gefühl von Freiheit sind ein absolutes Upgrade!
Empfehlenswert finden wir ein „Sleep Aboard“ bei The Moorings zu buchen, mit dem man bereits am Vorabend des Segelstarts auf der Yacht einchecken und die erste Nacht am Boot in der Marina verbringen kann. Das spart nicht nur das Geld für ein Hotelzimmer, sondern gibt einem ein bisschen Zeit, sich auf der Yacht einzurichten und am nächsten Morgen früh los zu fahren.
Daten zur The Moorings Yacht:
Moorings Crewed 4500L – 4 Cabin Catamaran
Max Passengers: 11
Toilets: 4
Showers: 5
Length Overall: 45
Beam: 24’2”
Draft: 5’1”
Sail Area: 1298 sq ft
Water Capacity: 206 gal.
Engine: 2 x Yanmar 45HP
Fuel Capacity:185 gal.
> Infos Segelyacht Bahamas
Dinghy ist immer mit dabei bei Segelyachten von Moorings:
Auch Dingi oder Dinghi, sind kleine Beiboote, die von einer Person bedient werden können. Schlauchboote mit Benzinmotor ausgestattet werden als Dinghy benutzt. An ein Dinghi als Beiboot werden viele Ansprüche gestellt. Ein Dinghy verbessert den Segleralltag in unterschiedlicher Hinsicht.
Und das Schöne daran: Man kann ganz einfach Neues erfahren, erkunden und ist maximal flexibel:
Auskünfte Bahamas Tourist Office in Deutschland/Österreich, www.bahamas.deinfo@bahamas.de
Anreise Am schnellsten mit British Airways über London (täglich), aktuelle Preise auf www.britishairways.com
Reisezeit Dezember bis Mai mit 25 bis 30 Grad. Von Juni bis November schwüler, außerdem Hurrikan-Gefahr. Preis/Leistungssieger bei einer Segelreise ist das Monat Mai.
Unsere Fotos sind auch im Magazin reisen EXCLUSIV erschienen:
Droneshots mit DJI Mavic 3
Fotoproduktion by Mr + Mrs Porter
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